Vergesellschaftung

Bei diesem Thema gehen die Meinungen auseinander.

Viele vertreten die Meinung, man solle die Meerschweinchen sich selber überlassen,

wenn neue Tiere dazu kommen. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass man neue Tiere nur

unter Aufsicht dazu setzen sollte. Und das möchte ich hier begründen:

Wir hatten eine 4er Boygroup. Die Böcke waren nicht kastriert und der älteste führte die

jungen Böcke sehr gut. Er regierte mit liebevollen Pfötchen, wies aber auch die Jungböcke

in ihre Schranken wenn sie es übertrieben. Alles ging ca. ein Jahr lang gut.

Dann passierte folgendes: Samuraj legte sich jeden Tag etwas mehr mit Benji an.

Er biss ihn immer wieder wenn er merkte, das niemand in der Nähe war.

Also wurde Benji als erster evakuiert und natürlich auch kastriert. Er fand bei den Mädels

Malou und Shakira ein neues Zuhause. Allerdings erst nach einer Wartezeit nach der Kastration

von 6 Wochen. Beide Mädels durften keine Babys mehr bekommen.

Kurze Zeit später in der Boygroup: Einer der Jungböcke (wir vermuten, es war der ruhigste der drei)

schlitzte seinem Kumpel Samuraj die Nase auf. Samuraj hatte, logischer Weise, einen Schock und

große Schmerzen. Es folgte eine Notfallbehandlung beim Tierarzt, der die Nase schon fast unter

dem Mikroskop wieder zusammen flickte. Da glaubten wir noch, dass diese Verletzung beim spielen

und popcornen passiert sei. Also setzten wir Samuraj wieder zu Speedy (Teddy- der älteste)

und Snowy (der jüngste der Gruppe).

Einige Tage später passierte dann das, was Samuraj, unseren Doc und uns monatelang in Atem hielt.

Snowy hatte Samuraj auf dem Rücken 3-4 Bisswunden beigebracht. Erst schienen diese gut zu verheilen,

doch nach ca. 3 Wochen (Samuraj saß da schon alleine und war frisch kastriert), fingen diese Wunden

wieder an zu eitern. Es folgten mehrere Operationen an den verschiedenen Bisswunden.

War eine erfolgreich operiert, fing die nächste Wunde an zu eitern. Alles in allem hatte Samuraj fast

4 Monate (!) mit diesen Wunden zu tun. Teilweise stand es auf der Kippe, ob er die Bissattacke von

Snowy überlebte. Aber er ist ein kleiner Kämpfer und wir haben einen Superdoc! Wie oft wir am

Wochenende, oder aber spät abends mit Samuraj in der Praxis waren, hab ich nicht mehr gezählt.

Die Kosten für Samuraj seine Behandlung (Notop´s, Medikamente usw. ohne die Kastration) liegen bei

ca. 350€. Außerdem hat er starke Schmerzen gehabt und musste starke Medikamente einnehmen.

Seitdem mag er es nicht mehr, wenn man versucht, sich die Narben anzusehen.

Heute lebt Samuraj mit May Ly zusammen. Die beiden haben sich gesucht und gefunden.

Speedy und Snowy leben zufrieden und ohne Streit in einer zweier Boygroup und vertragen sich sehr gut.

Leider war vor der Bissattacke von Snowy nichts von Streit oder ähnlichem in der Gruppe zu bemerken.

Denn sonst wäre es nie so weit gekommen.

Wer all das, was Samuraj erlebte, seinem Tier zumuten möchte, sollte sie alleine und ohne Aufsicht

zusammen setzen. Aber wer ein wenig Verantwortung zeigt, überlässt die Tiere nicht sich selber!

 

Nach oben